Makronährstoffe berechnen – Einfache Schritt‑für‑Schritt Anleitung

7 Min. Lesezeit

TL;DR

Starte mit deinem TDEE (Kalorienbudget). Setze zuerst Protein (≈2,0 g/kg), dann Fett (0,8–1,0 g/kg) und fülle den Rest mit Kohlenhydraten. Zwei Wochen validieren und bei Bedarf um 100–150 kcal anpassen.

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Makros auf einen Blick

Makrokcal/GrammHauptrollenHinweise
Protein4Muskelschutz, SättigungHöchster TEF (~20–30 %); zuerst festlegen
Kohlenhydrate4Trainingsenergie, RegenerationFlexibel nach Protein/Fett
Fett9Hormone, fettlösliche Vitamine, GeschmackNicht zu niedrig; Schutzgeländer setzen

Warum Makros zählen

Kalorien sind die Summe, Makros sind die Strategie. Wer Protein, Kohlenhydrate und Fette sinnvoll verteilt, hat mehr Sättigung, bessere Trainingsleistung und langfristig mehr Erfolg – bei weniger Grübeln.

Kurzfassung für Eilige:

  • TDEE kennen (Kalorienbasis), dann Makros festlegen
  • Erst Protein, dann Fette, Rest mit Kohlenhydraten füllen
  • In Wochen denken, nicht an einem einzigen Tag scheitern

Schritt 1: TDEE kennen

Dein TDEE ist die Basis für jedes sinnvolle Makro‑Ziel. Ohne saubere Ausgangszahl bleibt alles Raten.
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Schritt 2: Ziel festlegen

Wähle ein Ziel für die nächsten 6–8 Wochen und verbinde die Kalorien damit.

  • Abnehmen: TDEE − 300 bis − 500 kcal → stetiger Fortschritt, Leistung bleibt erhalten
  • Erhaltung: TDEE ± 0 kcal → Energie stabil, Regeneration im Fokus
  • Muskelaufbau: TDEE + ~300 kcal → kleiner Überschuss, wenig unnötiger Fettzuwachs

Schritt 3: Protein festlegen (Priorität 1)

Protein ist die Basis. Es schützt Muskulatur im Defizit und unterstützt Regeneration/Aufbau im Überschuss. Halte Protein stabil, während du Kohlenhydrate und Fette feinjustierst.

  • Richtwert: ~2,0 g/kg Körpergewicht (aktive Erwachsene)
  • Hohes Körperfett: 1,6–1,8 g/kg kann Sättigung verbessern bei ähnlichen Ergebnissen
  • Beispiel (70 kg): 140 g Protein ≈ 560 kcal

Schritt 4: Fett festlegen (Hormone & Sättigung)

Fett liefert essenzielle Fettsäuren, unterstützt Hormone und hilft bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Zu wenig Fett führt oft zu Energie‑Einbrüchen, Heisshunger und schlechter Einhaltung.

  • Schutzgeländer: 0,8–1,0 g/kg
  • Präferenz: fühlst du dich bei 0,9–1,0 g/kg besser, bleib dabei und lass Kohlenhydrate flexibel
  • Beispiel (70 kg @ 1,0 g/kg): 70 g Fett ≈ 630 kcal

Schritt 5: Kohlenhydrate berechnen (Energie fürs Training)

Alles, was nach Protein und Fett übrig bleibt, wird zu deinem Kohlenhydrat‑Ziel. Kohlenhydrate stützen Trainingsqualität und Regeneration.

  • Mathematik: Kalorien übrig = Zielkalorien − (Protein kcal + Fett kcal); Kohlenhydrate (g) = Kalorien übrig ÷ 4
  • Timing: mehr Kohlenhydrate rund ums Training
  • Flex: härtere Trainingstage = mehr Kohlenhydrate; Ruhetage = weniger (Wochensumme gleich)

Komplettes Beispiel (klar & realistisch)

Person: 70 kg, Ziel Abnehmen, TDEE 2550 kcal, Defizit 500 → Ziel 2050 kcal.

Protein 2,0 g/kg = 140 g ≈ 560 kcal.
Fett 1,0 g/kg = 70 g ≈ 630 kcal.
Übrig: 2050 − (560 + 630) = 860 kcal → Kohlenhydrate: 860 ÷ 4 = 215 g.
Plan pro Tag: 140 g Protein, 70 g Fett, 215 g Kohlenhydrate.
Tipp: Ein Teil der Kohlenhydrate vor/nach dem Training timen.

Umsetzung im Alltag (leicht gemacht)

  • Teller‑Methode: 1/3 Proteinquelle, 1/3 Gemüse/Obst, 1/3 Kohlenhydratquelle + 1–2 EL Fett
  • Protein bei jeder Mahlzeit priorisieren (20–40 g)
  • Kohlenhydrate um Workouts timen (vorher/nachher) für bessere Energie
  • Vorkochen: 2–3 Grundrezepte für die Woche planen

Validierung (2 Wochen)

Wichtig ist der Trend, nicht der einzelne Tag. Täglich gleich wiegen, Wochenmittel nutzen.

  • Zielwerte: Abnehmen ≈ −0,25–0,5 % KG/Woche; Aufbau ≈ +0,25–0,5 % KG/Woche
  • Zu langsam: −100–150 kcal (meist aus Kohlenhydraten) oder +2–3k Schritte/Tag
  • Zu schnell mit Hunger/Müdigkeit: +100–150 kcal (Kohlenhydrate erhöhen)
  • Regel: nur eine Variable ändern; Protein stabil halten

Typische Fehler vermeiden

  • TDEE raten → sauber berechnen und bei Gewichts/Routine‑Änderungen neu prüfen
  • Protein zu niedrig → mehr Hunger, schlechtere Körperzusammensetzung
  • Fett unter die Untergrenze drücken → Hormon/Sättigungsprobleme, Heisshunger
  • Auf Tageswerte starren → Wochendurchschnitt verwenden und gezielt anpassen
  • „Makros getroffen“, aber Kalorien verfehlt → Makros summieren immer zu Kalorien
  • Wearable‑Kalorien addieren → Aktivität doppelt gezählt

Nächste Schritte

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Quellen

Was kommt als Nächstes?

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Häufig gestellte Fragen

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